Bayerische Landesbibliothek Online
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Sprechender Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben (mit angrenzendem Oberbayern)

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Die Bayerische Staatsbibliothek arbeitet an einer Ersatzlösung für die Sprachatlanten.
Bei Interesse an Dialekten sei auf Bayerns Dialekte Online (BDO) (https://bdo.badw.de) verwiesen, das digitale Sprachinformationssystem des Bayerischen Wörterbuchs, des Fränkischen Wörterbuchs sowie des Dialektologischen Informationssystems von Bayerisch-Schwaben. Die Datenbank vereint die Forschungsergebnisse der Mundartforschung an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und präsentiert Wörterbuchartikel sowie Forschungsdaten.

 

Grundlagen

Die diesem Projekt zugrundeliegenden Karten stammen aus dem "Kleinen Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben". Er ist 2007 im Wißner-Verlag in Augsburg erschienen und bietet auf ca. 180 Karten und dazugehörigen Kommentaren einen wissenschaftlich fundierten und dennoch auch für den Laien verständlichen Überblick über die Vielfalt der Dialekte Bayerisch-Schwabens.

Dieser populäre Atlas beruht wiederum auf dem Material von zwei Sprachatlanten, die als inzwischen abgeschlossene wissenschaftliche Grundlagenwerke die Vielfalt der Dialekte von Bayerisch-Schwaben darstellen:

  • Den südlichen Teil des Allgäus bis zur Höhe von Kempten beschreibt der Vorarlberger Sprachatlas mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein, Westtirols und des Allgäus, der von Eugen Gabriel und Hubert Klausmann bearbeitet wurde und dessen fünf Bände von 1985 bis 2006 in Bregenz erschienen sind.

  • Der nördlich daran anschließende Teil ist vom Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben (hrg. von Werner König, Heidelberg 1996 bis 2009, 14 Bände) bearbeitet worden.

Basis für diese beiden Atlanten waren jeweils einwöchige Aufnahmefahrten zu ca. 300 Orten in ganz Bayerisch-Schwaben sowie in angrenzende Orte des westlichen Oberbayern und des südlichen Zipfels von Mittelfranken. Sie erbrachten für jeden Ort vergleichbares Datenmaterial von mindestens 2.300 in phonetischer Schrift festgehaltenen Dialektsequenzen.

Die für den 'Sprechenden Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben' verwendeten Tondokumente aus 30 Orten wurden 2011 von Brigitte Schwarz neu aufgenommen und bearbeitet.

 

Hinweise zur Benutzung

Die hier verwendeten Sprachkarten beruhen auf Befragungen, die zwischen ca.1960 und 1976 (für das südliche Allgäu) und zwischen1984 und 1990 (für den nördlichen Teil) stattgefunden haben; die Informanten waren damals durchschnittlich 75 Jahre alt.

Das Tonmaterial für den "Sprechenden Sprachatlas" ist teilweise bis zu 50 Jahre später erhoben worden, weshalb den Sprechern manche Formen, die 1970 oder 1990 noch bekannt waren, nicht mehr zur Verfügung standen. Verschiedentlich stimmen deshalb die Tondokumente mit den Sprachflächen, wie sie die Karten bieten, nicht überein. Außerdem liegen aus unterschiedlichen Gründen nicht für alle Orte und nicht für alle Themen lückenlos Tondokumente vor.

Bei jeder Karte wird die entsprechende Seite der Druck-Version des Kleinen Sprachatlasses von Bayerisch-Schwaben angezeigt; in der schon oben erwähnten Druckversion finden sich dann auch Erläuterungen zu den Karten. Sie sind in der Online-Version nicht enthalten.

Erklärung der Lautschrift auf den Sprachkarten

Die lautnahe Verschriftlichung von Wörtern und Lauten erfolgt in Kursivschrift. Dabei werden weitgehend die normalen Zeichen des Alphabets mit den Lautwerten der Standardsprache verwendet. (z. B. ä wie in Käse).

Folgende Zeichen werden zusätzlich oder in besonderer Weise gebraucht:

aa, ii

Vokallänge wird durch Verdoppelung angezeigt.

å, Å

stehen für „dumpfe“, „dunkle“ A-Laute, die deutlich in Richtung O gehen.

a, selten e

(verkleinert) repräsentieren die häufig im Auslaut und in unbetonten Silben vorkommenden unklaren „Murmellaute“, die in ihrem Lautwert entweder näher dem A oder dem E stehen, z. B. schwimma. Diese Zeichen gibt es auch als Zweitbestandteile von Diphthongen (z. B. guat ‚gut‘, Liad ‚Lied‘)

o, u, ou

Durchgestrichene Vokale markieren besonders auffällig zentralisierte, also im mittleren Mundraum gesprochene Vokale.

n, m

(verkleinert und hochgestellt) zeigen Nasalität des vorausgehenden Vokals an, die entweder aus einem n oder m resultiert ( z.B. Zaun ‚Zaun‘, Baumm ‚Baum‘)

gg                  

repräsentiert den harten aber unbehauchten hinteren Fortisverschlusslaut, vergleichbar der hochsprachlichen Lautung in „Roggen“ oder „Egge“. Dem stehen die Zeichen k und ck entgegen, die entweder behauchte oder affrizierte (mit deutlichem Reibegeräusch) gesprochene Verschlusslaute darstellen.

Angaben zum Projekt und Danksagung

Der "Sprechende Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben" wurde von 2011 bis 2013 in der Trägerschaft des Vereins "Literaturschloss Edelstetten" unter dem Vorsitzenden Dr. Georg Simnacher (Bezirkstagspräsident a. D.) geschaffen.

Er entstand unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Werner König (Universität Augsburg, Lehrstuhl für Deutsche Sprachwissenschaft). Die Bearbeitung erfolgte durch Brigitte Schwarz, die auch als Exploratorin beim Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben mitgewirkt hat. (Universität Augsburg, Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben).

Die technische Komponente wurde durch die TREE.M Medien GmbH, Berg am Starnberger See, in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Staatsbibliothek ausgeführt.

Wir danken den folgenden Institutionen, die das Projekt finanziell unterstützt haben:


Wir danken

  • Dr. Manfred Renn für seine freundliche Hilfe und seine Ratschläge bei der Bearbeitung der Tonbandaufnahmen sowie seine Arbeit bei der Bereitstellung des hier gebotenen Kartenmaterials und natürlich auch dafür, dass er seine Rechte an den Karten hier ohne Vergütung zur Verfügung gestellt hat.
  • den Sprechern, die für die hier enthaltenen Tonaufnahmen ihre Zeit geopfert haben.
  • der Universität Augsburg für ihre Hilfe bei der Durchführung des Projekts.
  • der Bayerischen Staatsbibliothek für die Aufnahme in die Bayerische Landesbibliothek Online.

 

Werner König

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Dr. Eugen Liedl-Stiftung

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